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Perlen – Schätze der Meere

Auf der folgenden Seite möchten wir Sie über die wesentlichen Fragen zum Thema Perle informieren. Neben der Geschichte der Perle und einer Klassifizierung verschiedener Perlenarten erfahren Sie viel über die Bewertung einer Perle. Abschließend geben wir Tipps für den richtigen Umgang mit Perlen.

Unsere Perlen

In unserem Ladenlokal halten wir eine Vielzahl verschiedenster Perlenstränge, Perlenarmbänder und einzelner Perlen für Sie bereit. Einen ersten Überblick über unser Angebot können Sie zudem in der Kategorie „Perlenschmuck“ erhalten.

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Die Geschichte der Perlen

Bereits zur Zeit des Persischen Reiches vor 4500 Jahren schmücken sich die Menschen mit Perlen. Die Hauptfischgebiete für Perlen liegen zu dieser Zeit im Indischen Meer und am Persischen Golf. Von hier aus gelangt die Perle über das Rote Meer nach Ägypten zur Zeit der dortigen Hochkultur. Die Perle erreicht die Griechen, die Römer und die Menschen Europas im Mittelalter über die bekannten Handelswege Babylon-Damaskus-Libanon. Durch die Entdeckung der „Neuen Welt“ werden neue Perlen-Fischgebiete erschlossen. Von nun an gelangen zum Beispiel auch Perlen aus den Golfen von Panama und Kalifornien nach Europa. Aufgrund dessen entsteht im 15. und 16. Jahrhundert ein regelrechter Perlenprunk an den europäischen Königshöfen. Verbesserte Techniken im Diamantschleifen lassen das Interesse an Perlen in den darauffolgenden Jahrhunderten abklingen. Erst mit der Industrialisierung und dem daraus erstarkenden Bürgertum im 19. Jahrhundert steigt die Nachfrage nach den wunderschönen Naturprodukten. Verstärkt wird diese Entwicklung durch das Aufkommen der ersten Zuchtperlen im Jahre 1905 (Perlenzüchter Mikimoto/Japan). Bis zu diesem Zeitpunkt entstehen Perlen völlig zufällig bzw. ohne jegliches menschliche Eingreifen. Derartige Perlen werden als natürliche Perlen oder Orientperlen bezeichnet. Sie sind im heutigen Perlenhandel durch ihre Seltenheit und dem damit verbundenen hohen Preis praktisch bedeutungslos. Hauptsächlich wird der Perlenhandel von Zuchtperlen unterschiedlichster Arten und Qualitäten bestimmt.

Wie entsteht eine Zuchtperle und wie unterscheiden wir die Perlenarten?

Zuchtperlen entstehen auf Perlenfarmen, vorwiegend im asiatisch-australischen Raum. Hier bilden sich, kontrolliert durch den Menschen, im Inneren von Muscheln diese wunderschönen Naturprodukte. In unterschiedlichen Muschelarten wachsen dabei unterschiedliche Perlenarten. Je nach Wassertemperatur und Wasserqualität einer Region teilen sich die Muschelarten in Perlenzuchtgebiete auf.

So gibt es Muschelarten, die nur in Süßwasser oder nur in Salzwasser leben. Zudem gibt es Muscheln, die ein besonders strömungsreiches, kaltes und schadstofffreies Wasser benötigen. Gleichzeitig gibt es Muscheln, die ruhige, warme Gewässer bevorzugen.

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Perlenarten unterscheiden sich in Farbvarianten, Qualitäten, Größen, Glanz und Lüstereigenschaften . Bedeutende Perlenarten sind:

  1. Akoya-Perlen
  2. Akoya-Keshi-Perlen (flache, unregelmäßige Perlen)
  3. Südsee-Perlen
  4. Südsee-Halbperlen (Perlen in Form von Halbkugeln)
  5. Südsee-Keshi-Perlen (flache, unregelmäßige Perlen)
  6. Tahiti-Perlen
  7. Tahiti-Halbperlen (Perlen in Form von Halbkugeln)
  8. Tahiti-Keshi-Perlen (flache, unregelmäßige Perlen)
  9. Kasumigaura-Perlen
  10. Mabé-Perlen
  11. chinesische Süßwasser-Perle
  12. chinesische Keshi-Süßwasser
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Unterscheidung und Spezifikation dieser Perlenarten in Salzwasser- und Süßwasser-Perlenarten

Salzwasser – Perlenarten

Süßwasser – Perlenarten

Qualitätsbewertung von Perlen

Der Wert einer Perle oder Perlenkette ergibt sich aus dem Zusammenspiel der folgenden Faktoren:

1. Größe

Wie groß / schwer ist die Perle?

2. Form

Welche Form hat die Perle?

3. Farbe

Welche Farbe hat die Perle?

4. Oberflächenmerkmale und 5. Lüster

Wie sind die Oberfläche und der Lüster der Perle?

Das Gewicht oder die Größe

Perlengrößen werden in mm angegeben. Gemessen wird der Durchmesser oder bei unregelmäßigen Perlen die größte Ausdehnung der Perle. Neben der Größenangabe wird auch das Gewicht der Perle zur Beurteilung hinzugezogen. Das Gewicht von Perlen wird traditionell in Grain gemessen. Ein Grain entspricht dabei 0,05 g oder 0,25 Karat. Heutzutage wird das Gewicht von Perlen in der Regel in Karat angegeben. Grundsätzlich gilt: Je größer oder schwerer die Perle, desto höher ist ihr Wert.

Form

Je nach Form unterscheiden sich die Preise für Perlen signifikant. Vollkommen runde Perlen gelten als besonders wertvoll und erzielen Höchstpreise. Die folgende Auflistung beschreibt absteigend die am höchsten bewerteten Perlenformen:

  1. runde Perlen
  2. symmetrische Formen, z. B. Birnenformen oder Tropfenformen
  3. ovale Formen, z. B. Tonnenformen
  4. unrunde Perlen
  5. semibarocke Perlen
  6. barocke Perlen: Eine barocke Perle hat eine vollkommen asymmetrische Form.
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Farbe

Die Farbe einer Perle teilt sich in Körperfarbe und einen gegebenenfalls vorhandenen Oberton (insbesondere bei Akoya-Perlen) auf. Der Oberton ist ein gewisser Bereich auf der Perlenoberfläche, der in einer anderen Farbe strahlt. Dieser kann je nach Lichtsituation rund, oval, eckig, etc. sein. Innerhalb der einzelnen Perlenarten werden die Farben unterschiedlich bewertet. Die Farbbewertung wird vor allem bei den Hauptperlenarten Akoya, Tahiti und Südsee vorgenommen.

Aufgelistet sind absteigend die höchstbewerteten Körperfarben bei Akoya-Zuchtperlen:

  1. rosa
  2. weiß / silber
  3. helle creme Farben
  4. creme
  5. dunkelcreme
  6. gelb

Akoya-Perlen haben besonders ausgeprägte Obertöne, die in ihre Bewertungen einfließen. Im Zentrum dieser Akoya-Perlen ist ein farbiger Bereich zu erkennen – der Oberton der Perle. Es sind sowohl rosé als auch grüne Obertöne zu sehen.

Aufgelistet sind absteigend die höchstbewerteten Obertöne bei Akoya-Zuchtperlen:

  1. rosé
  2. blau
  3. grün

Aufgelistet sind absteigend die höchstbewerteten Farben bei Tahiti-Zuchtperlen:

  1. schwarz mit grünem Oberton
  2. blaugrün (der sogenannte „Peacock“ = Pfauen-Farbton)
  3. aubergine (purpur-rosa)
  4. rosa-blau

Ebenfalls hoch bewertet werden goldene und goldbraune Farbtöne. Tahiti-Perlen weisen selten Obertöne auf.

Aufgelistet sind absteigend die höchstbewerteten Farben bei Südsee-Perlen:

  1. rosa / gold
  2. weiß / silberweiß / silbern
  3. creme / gelblich / grünlich

Oberfläche

Je weniger Oberflächenmerkmale eine Perle aufweist, desto höher ist ihr Wert. Höchstpreise erzielen dabei Perlen mit völlig makellosen Oberflächen. Oberflächenmerkmale sind beispielsweise flache Stellen, Auswüchse, helle und dunkle Flecken, punktartige Vertiefungen oder Risse.

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Verschiedene Perlenoberflächen
Die gelbe Perle weist, verteilt auf die gesamte Perle, starke Vertiefungen auf. Die grüne Perle besitzt eine relativ große Fläche mit einem faltigen Eierschaleneffekt. Die Oberfläche der violetten Perle zeichnet sich durch eine relativ kleine Fläche mit einer zarten Wachstumsstörung aus. Die weiße Perle hingegen hat eine nahezu makellose Oberfläche und besitzt in diesem Vergleich die beste Oberfläche.

Lüster

Der Lüster bildet sich durch die Reflexion der Perlenoberfläche mit Licht. Je größer und schärfer die Reflexionsfläche ist, desto wertvoller ist die Perle. Die verschiedenen Perlenarten neigen zu unterschiedlich starken Lüstern. Beste Lüster erzielt beispielsweise die Akoya-Perle.

Hinweise für den Umgang mit hochwertigen Perlen

  1. Vermeiden Sie intensives Sonnenbaden und Saunagänge mit Perlen. Bewahren Sie die Perlen nicht in der Nähe von Heizungen auf. Wärme trocknet die Perlen aus.
  2. Tragen Sie die Perlen nicht beim Duschen, im Schwimmbad oder im Meer. Der Chlorgehalt im Schwimmbecken und der Salzgehalt im Meer greifen die Perlen an.
  3. Reiben Sie die Perlen nach dem Tragen mit einem weichen Tuch ab. Eventueller Hautschweiß wird so entfernt und kann die Perlen nicht mehr angreifen.
  4. Vermeiden Sie den Kontakt von Perlen mit Reinigungsmitteln, Kosmetika, Sonnenöl, etc.
  5. Wir empfehlen, die Perlen in einem Etui oder einem Textilsack aufzubewahren.

Es ist zu empfehlen, Perlen nach ein oder zwei Jahren neu aufziehen zu lassen. Schmutz, der sich am Faden beziehungsweise am Bohrloch der Perle befindet und die Perle beschädigen könnte, wird hierdurch entfernt. Wenn Sie diese kleinen Grundregeln befolgen, haben Sie große Freude an Ihrem exklusiven Naturprodukt.